Staatliche Hilfe für Banken und Autobauer: Wie steht ihr dazu?

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Qimonda bettelt ja auch, aber ob gerade die Speichersparte erfolgsversprechend ist, das bezweifle ich.
 
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Lasst die Evolution sprechen. Wer sich nicht anpasst stirbt aus. Ein anderes Unternehmen wird die Lücke füllen. Der Bedarf nach Autos wird ja bleiben und noch weiter steigen.
 
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Nach den neuen Ergebnissen versuche ich den Thread nochmal zu pushen ;)

Nach dem "Nein" gegenüber des einstigen Bailout-plans des US-Senats (mit der repulikanischen Sperrminorität) hätte man schon fast annehmen können, dass es wieder zu einem "Nein" kommen wird. Und so ist es auch.

Der Übergangskredit von 14Mrd Dollar wurde abgelehnt und Chrysler sowie GM müssen nun nach neuen Möglichkeiten suchen. Ford zeigte sich noch immer halbwegs optimistisch, was jedoch auch daran liegt, da sie einen Plan vorgestellt haben, bis zum Jahre 2011 wieder absolut wettbewerbstauglich zu werden und die strukturellen Probleme zu lösen.
Obwohl sich die drei bereits vom Tafelsilber getrennt haben und nun noch einige weitere Marken verkaufen wollen fehlen ihnen voraussichtlich bis zum Übergang der neuen Machtverhältnisse einige wichtige Milliarden. Beide haben ihre Existenz nach dem Jahreswechsel schon in Frage gestellt und haben im Anschluss des Beschlusses verkündet, sich alle Optionen offen zu halten, was demnach auch das Engagement von Insolvenzberatern miteinschloss.

Die Aktienmärkte quittierten das erneute Nein des Senats mit einem deutlichen Minus. In Japan ging der Nikkei um knappe 6% nach unten, die (vorbörslichen) Werte des DAX und Dow zeigen auch rote Zahlen - erwartet werden -4%. Das schöne Plus des Euros (aufgrund der schlechten Haushaltszahlen der USA) ist auch schon ziemlich eingebrochen.

Was meint ihr?

1) Was wäre eurer Meinung nach die beste Lösung? Haltet ihr es für sinnvoll, dass die Autoindustrie (insbesondere in den USA) mittels staatlicher Eingriffe vor der Insolvenz bewahrt wird und auf diese Weise Sanierungswege einschlagen kann?

2) Schließt ihr euch der Meinung einiger Wirtschaftsexperten an, dass gar eine Insolvenz (Chapter 11, Gläubigerschutz jedoch keine Liquidierung wie Chpt. 7) der Autobauer gar neue Wege öffnen würde und dadurch überhaupt die strukturellen Probleme mittels neuer Sparprogramme gelöst werden könnte?
Oder denkt ihr, dass durch eine Insolvenz potenzielle Käufer erst gerade vom Kauf eines Autos aus den Werken von GM/Ford abgeschreckt werden?
 
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Die beste Lösung (insofern es sie überhaupt gibt) ist, dass sich private Unternehmen auch privat um ihre Finanzen kümmern müssen. Es kann ja nicht sein das in guten Zeiten der Unternehmer/ Aktionär sich (zu recht) die Taschen voll macht und in schlechten Zeiten der Steuerzahler für die wirtschaftlichen Entwicklungen der Unternehmen aufkommen soll.
Und wenn GM & Co. sich mit ihren Produkten im Markt nicht behaupten können, dann hat der Kunde mit seinen Füssen entschieden das die Situation eben so ist wie sie ist.
Das Gute setzt sich eben durch und das Schlechte sollte nicht mit Gewalt am Leben gehalten werden. Wäre auch der absolute Innovations Killer.
 
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Das ist eine ziemlich allgemeingefasste Antwort ;)

Weiter gefasst; im Falle von GM, Ford und Chrysler können bis zu 2,5 Millionen Arbeitsplätze direkt betroffen sein (in den USA), wenn man die Zulieferindustrie mitzählt. Zudem noch rund 80.000 in Deutschland.

Welches Ziel sollte dann höher gewichtet werden. Die liberale Ansicht, dass sich der Staat aus der Wirtschaft heraushalten sollte, auch wenn das Arbeitsplätze kosten sollte, oder eher die "sozialdemokratische" Ansicht, dass der Staat lenkend eingreifen darf, um Arbeitsplätze zu sichern.

Diese beiden Sichtweisen stoßen gegenwärtig in den USA aufeinander. Wobei die Republikaner teilweise einem Rettungspaket nicht abgeneigt sind, sofern das bestimmte Auflagen erfüllen würde - was im Prinzip einer höheren Kontrollinstanz gleichkommen würde.

In Deutschland will man in Sachen Opel noch abwarten und vor allem darauf achten, was in den USA mit der GM als Mutterkonzern passiert.
 
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Das ist eine ziemlich allgemeingefasste Antwort ;)

Weiter gefasst; im Falle von GM, Ford und Chrysler können bis zu 2,5 Millionen Arbeitsplätze direkt betroffen sein (in den USA), wenn man die Zulieferindustrie mitzählt. Zudem noch rund 80.000 in Deutschland.

Welches Ziel sollte dann höher gewichtet werden. Die liberale Ansicht, dass sich der Staat aus der Wirtschaft heraushalten sollte, auch wenn das Arbeitsplätze kosten sollte, oder eher die "sozialdemokratische" Ansicht, dass der Staat lenkend eingreifen darf, um Arbeitsplätze zu sichern.

Das Problem ist aber das es den Konzernen nicht so geht weil ein Unfall passiert ist, sondern weil viele Jahre des Missmanagements hinter ihnen liegen. Und egal wieviel Geld man ihnen in irgendeiner Form zu Verfügung stellen würde das wird an der Grundsituation nichts ändern.

Insofern halte ich persönlich recht wenig davon, in sich "kranke" Unternehmen mit Geld von aussen zu versorgen.

Es gibt ja auch den alten Kaufmannsspruch das man schlechtem Geld kein Gutes hinterherwerfen soll. Und genau so sehe ich das.
 
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Allgemein:
Die Wirtschaft an sich ist zu instabil, um einen stabilen Lebensstandard sicherzustellen - also ist staatliche Regulierung erforderlich. Da insbesondere die USA aber seit Jahrzehnten die Gegenrichtung anstrebt und somit das Abschöpfen&Ansparen in den guten Jahren versäumt wurde, muss man jetzt wohl erst noch ein bißchen mit der "Wirtschaft darf machen, was sie will" Linie weiterarbeiten - und dazu gehört halt auch Pleitegehen.
Könnte ggf. auch die effektivste Methode sein, um beim Wähler eine Sensibilität für die Nachteile des Turbokapitalismus zu wecken.

Konkret in der jetzigen Situation:
Durchrechnen, was dem Staat mittelfristig mehr kostet - zehntausende Arbeitslose oder Aufkauf von Unternehmensanteilen.
 
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Was würde eigentlich eine Pleite der 3 Großen für Deutschland bedeuten? Würden unsere Autobauer mittelfristig profitieren?
 
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Was würde eigentlich eine Pleite der 3 Großen für Deutschland bedeuten? Würden unsere Autobauer mittelfristig profitieren?

Da der Marktanteil der großen 3 hier in Deutschland eher gering ist, wird wohl nichts passieren. Allenfalls Opel wird wohl verkauft oder mit in den Abgrund gezogen. In wie weit deutsche Zulieferer mit den Ami's verbunden sind weiß ich nicht.

Aber auf dem amerikanischen Markt könnten deutsche Autos mehr Absatz finden. Je nach dem, wie sie sich gegen die Japaner halten können, wobei ich hier die Japaner im Vorteil sehe.
 
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Die dürften auch recht verbunden mit denen sein, gibt ja für einige Komponenten nur Bosch...

Gut, bei Getrieben wird man eher weniger auf ZF-Sachs setzen sondern eher auf Borgwarner oder ähnliches...
 
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Ist glaub ich massiv davon abhängig wer Pleite geht. Ein Chrysler-Pleite dürfte den Markt nicht sehr durcheinander werfen. Wenn es dagegen Ford (mit dem kompletten Portfolio) erwischt sieht die Sache anders aus. Dann dürften BMW und Mercedes langfristig profitieren, wenn Mercedes wirklich aus der Krise halbwegs unbeschadet rauskommt.
 
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Ford sind eigentlich die einzigen Autos die auch in Deutschland relativ verbreitet gefahren werden. Die deutschen Hersteller dürften dann auf dem US-Markt noch präsenter werden als vorher, die Krise der US-Autobauer ist nicht nur selbstgemacht, sondern auch auf die besseren ausländischen Produkte zurückzuführen.
 
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Was meint ihr?

1) Was wäre eurer Meinung nach die beste Lösung? Haltet ihr es für sinnvoll, dass die Autoindustrie (insbesondere in den USA) mittels staatlicher Eingriffe vor der Insolvenz bewahrt wird und auf diese Weise Sanierungswege einschlagen kann?

2) Schließt ihr euch der Meinung einiger Wirtschaftsexperten an, dass gar eine Insolvenz (Chapter 11, Gläubigerschutz jedoch keine Liquidierung wie Chpt. 7) der Autobauer gar neue Wege öffnen würde und dadurch überhaupt die strukturellen Probleme mittels neuer Sparprogramme gelöst werden könnte?
Oder denkt ihr, dass durch eine Insolvenz potenzielle Käufer erst gerade vom Kauf eines Autos aus den Werken von GM/Ford abgeschreckt werden?


kann man pauschal nicht beatworten.
ich habe zwar durchaus sympathie für die meinung: wers nicht aus eigener kraft schafft und schlechte produkte abliefert, geht halt kaputt; marktbereinigung eben.

allerdings ist das doch, so denke ich, ein wenig zu kurz gedacht.
denn es stimmt ja einfach nicht, dass alle kriselnden autohersteller -zumindest mal in deutschland- wirklich am markt vorbeientwickeln würden oder schlicht ein qualitätsproblem hätten (dass in der vergangenheit so manches verpennt wurde, mal aussen vor, da es ja nicht ausschlaggebend für die aktuelle krise ist).

was würde denn passieren, wenn -sagen wir opel- pleite gehen würde?
ein paar tausend arbeitsplätze wären weg und irgendwer würde vielleicht die marke aufkaufen und dann, wenn der markt wieder anläuft (was zweifelsohne passieren wird!), autos, die möglicherweise -nach dem abzug der technologie- woanders produziert werden, verkaufen.
(dass eine konsolidierung so oder so stattfinden wird, ist wieder ein anderes thema, da müsste nämlich nicht zwangsläufig die genannte marke drunter leiden).
der staat würde weniger steuern einnehmen, hätte mehrere tausend arbeitslose mehr zu unterstützen und wir alle würden noch draufzahlen.

wie gesagt: das ist natürlich nur ein mögliches szenario.
man muss eben doch ein wenig differenzierter an die thematik herangehen.

und dann stellen sich in diesem kontext auch noch weitere fragen:
kann denn deutschland seine autoindustrie ausbluten lassen, während bspw die usa milliarden in die ihrige pumpen, die dann vielleicht letztendlich gestärkt hervorgeht und sich möglicherweise auch noch bei den überresten der dt. autoindustrie bedient?

eins muss dabei aber auch ganz klar gesagt werden:
jede staatliche hilfsaktion hätte, selbst wenn letztlich sogar alle von ihr profitieren würden, einen negativen beigeschmack.
dem kleinen handwerksbetrieb (um auch dieses klischee zu bedienen) mit nur 5 angestellten hilft nämlich keiner.
der geht halt kaputt, auch wenn er grundsätzlich gute arbeit leistet.
 
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was würde denn passieren, wenn -sagen wir opel- pleite gehen würde?
ein paar tausend arbeitsplätze wären weg und irgendwer würde vielleicht die marke aufkaufen und dann, wenn der markt wieder anläuft (was zweifelsohne passieren wird!), autos, die möglicherweise -nach dem abzug der technologie- woanders produziert werden, verkaufen.
(dass eine konsolidierung so oder so stattfinden wird, ist wieder ein anderes thema, da müsste nämlich nicht zwangsläufig die genannte marke drunter leiden).
der staat würde weniger steuern einnehmen, hätte mehrere tausend arbeitslose mehr zu unterstützen und wir alle würden noch draufzahlen.

Welche Technologie sollte man bei Opel abziehen, alles was halbwegs neu bei denen ist ist zugekauft.
 
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Welche Technologie sollte man bei Opel abziehen, alles was halbwegs neu bei denen ist ist zugekauft.


1. war opel nur ein (wenn auch naheliegendes) beispiel.
2. scheint es bei opel eine menge zu geben, was man abziehen kann.
das gm- technologiezentrum sitzt nicht umsonst eben bei opel (,was auch ein grund ist, weshalb gm gegen eine abspaltung ist).
 
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2. scheint es bei opel eine menge zu geben, was man abziehen kann.
das gm- technologiezentrum sitzt nicht umsonst eben bei opel (,was auch ein grund ist, weshalb gm gegen eine abspaltung ist).

Nimms mir nciht für übel, aber nenne mir bitte mal eine Innovation die nicht zugekauft oder outgesourced wurde. Ich kenne keine und bin hardcore Autofreak :ugly:.
 
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Welche Technologie sollte man bei Opel abziehen, alles was halbwegs neu bei denen ist ist zugekauft.

Ist doch egal, wo Opel die Technik her hat - wenn Opel Nutzungsrechte hat, kann man die mitsamt Opel (günstig) aufkaufen ;)

Die Grundfrage bleibt imho, ob die Autohersteller private Unternehmen mit privaten Problemen und halt auch ganz privaten Pleiten sein sollen, oder staatliche Unternehmen, die vom Staat stabilisiert werden.

Soweit ich das sehen kann, wollen die Autobauer bislang nicht letzteres werden.
Und wenn sie ihre Meinung doch noch ändern, kann der Staat sie auch nach einem Konkurs übernehemen, kein Grund zur Eile.
Aktuell kann ein Autohersteller eh nichts sinnvolleres als "nichts" machen und dafür braucht man keine staatliche Hilfe.
 
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Soll die Autoindustrie zu denen gehen, die ein grundsätzliches Interesse an ihnen haben, zur Mineralöl verarbeitenden Industrie. Die haben genug Geld, sollen sie bei denen um Kredite betteln.
 
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