Blog "i5 6500 oder i5 6600" oder auch "machen 0,1GHz einen Unterschied?"

Schnuetz1

Lötkolbengott/-göttin
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"i5 6500 oder i5 6600" oder auch "machen 0,1GHz einen Unterschied?"​
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Viele stellen sich die Frage, in welche Hardwarekomponente das Geld für einen PC am sinnvollsten investiert ist. Lieber mehr Geld in die Grafikkarte oder in die CPU investieren?
Ist übertakten sinnvoll?
Einige dieser Fragen möchte ich in meinem Blog nach und nach beantworten. Wenn jemand Vorschläge hat, welches Thema man hier noch behandeln kann, gerne eine Nachricht schreiben.

Dieser Blog soll sich vor allem an unerfahrene PC-Bastler richten. Daher möchte ich nicht allzu technisch ins Detail gehen, es soll für jeden verstänndlich sein.
Sollte ich mich dennoch mal unverständlich ausdrücken, einfach ein Kommentar hinterlassen oder mit eine Nachricht schicken.

Heute möchte ich mit der CPU anfangen. Hier im Forum lese ich immer wieder, dass einige Leute sich einen i5 6600 kaufen möchten. Ist der i5 6600 den Mehrpreis gegenüber dem i5 6500 wert? Diese Frage möchte ich im Folgenden beantworten.

Leider besitze ich kein Skylake-System und möchte mir für diese Messung auch keins Anschaffen. Da aber der Leistungssprung von Haswell zu Skylake sehr gering ausfällt, erlaube ich mir einfach mal, die Ergebnisse auf Skylake zu übertragen.
Am Anfang möchte ich kurz die allgemeinen Testbedingungen darstellen.

[size=+1]Das Testsystem:[/size]

CPU: Intel i5 4690K
RAM: 2x4 GB G.Skill Trident X, 2400MHz
Board: AsRock Fatal1ty Z97 Killer
Kühlung: Brocken 2 mit 2x140mm-Lüfter
Grafikkarte: MSI GTX 970 Gaming 4G
Windows 10 Professional

[size=+1]Hinweise zu den Messungen:[/size]

Alle Messungen wurden fünffach durchgeführt. Die beiden äußeren/extremen Werte wurden jeweils rausgestrichen, anhand der verbleibenden drei Werten wurde das arithmetische Mittel gebildet.
Die FPS-Messungen in Spielen dauerten je 30 Sekunden, gemessen wurde mit Fraps. Dabei wurden minimale, maximale und durchschnittliche FPS ermittelt.
Um gleiche Testbedingungen für alle Messungen durchzuführen wurde der PC zuvor 30 Minuten durch eine 3D-Anwendung (GTA Online) aufgewärmt. Dies ist auch nach dem Neustart wegen veränderter CPU-Taktfrequenz geschehen.

Spielebenchmarks sind mit GTA 5 und The Witcher 3 entstanden, da ich diese beiden Spiele für repräsentativ halte (und ich keine weiteren, aktuellen Titel besitze). Um ein kleines Gefühl dafür zu bekommen, wie die reine CPU-Leistung zugenommen hat, habe ich Cinebench benutzt.

[size=+1]Grafikeinstellungen:[/size]
In GTA5 waren alle Detaileinstellungen auf dem Maximum, FXAA an, MSAA aus, Vsync aus.
In The Witcher 3 waren alle Detaileinstellungen auf dem Maximum, Hairworks aus, Vsync aus.

[size=+1]Übersicht i5 6500 und i5 6600:[/size]

CPU|i5 6500|i5 6600
Kerne | 4 | 4
Grundtakt | 3,20GHz | 3,30GHz
Turbotakt EIN Kerne | 3,60GHz | 3,90GHz
Turbotakt ALLE Kerne | 3,40GHz | 3,60GHz
Preis | ca. 195€ | ca. 215€

[size=+1]Benchmarkerebnisse:[/size]
Ohne große Worte verlieren zu wollen, möchte ich einfach mal die Benchmarkergebnisse zeigen.

0,1GHz_Test_WQHD.JPG
0,1GHz_Test_FullHD.JPG

Wie man sieht, hat ein Takt von 0,1GHz keine Auswirkungen auf die FPS im Spiel. Oft sind die FPS gleichauf, ab und an ist mal der fiktive i5 6500, mal der fiktive i5 6600 vorne.

Woran liegt das?
Schauen wir und mal die Auslastungen der Grafikkarte an:
0,1GHz_Test_IngameOSD.jpg

Diese 97% ist die Auslastung der Grafikkarte. Diese schwankt immer zwischen 96% und 99%. Das heißt nichts anderes, als dass in diesem Fall die Grafikkarte limitiert, also nicht mehr FPS liefern kann. Eine Lösung wäre in dem Fall, eine schnellere Grafikkarte.

Manche werden sich jetzt Fragen: Hat der i5 6600 überhaupt keine Vorteile?
Schauen wir uns mal die Ergebnisse im Cinebench-Benchmark an, der die reine CPU-Leistung wiederspigeln soll.
0,1GHz_Test_Cinebench.JPG

Dies sagt nichts anderes als das Datenblatt aus: 3,30GHz sind schneller als 3,20GHz, wenn auch nur minimal.

Sollte man also Spiele haben, die eher CPU-lastig sind, würde sich dieser Mehrtakt auf jeden Fall bemerkbar machen. Leider habe ich aber weder Arma noch CS:GO auf meinem PC installiert, sodass ich dieses Szenario nicht messen könnte. Aber das werde ich sicherlich irgendwann mal nachholen.

[size=+1]Fazit:[/size]
Auch wenn ich leider keinen Skylake-Prozessor für die Benchmark-Ergebnisse verwenden konnte, sieht man, dass in herkömmlichen, Grafikkarten-limitierten Spielen ein Mehrtakt von lediglich 0,1GHz nicht ausreicht. Das Geld wäre besser in einer Grafikkarte aufgehoben, da diese offentlichlich limitiert.
Sollten aber CPU-lastige Anwendungen oder solche Spiele das Haupteinsatzgebiet sein, würde mehr Takt auch Mehrleistung mit sich bringen.

Allerdings sollte man meiner Meinung nach dann gleich auf eine übertaktbare Plattform (Z-Board + k-CPU) setzen, da man dort dann nochmal wesentlich mehr Takt bekommt. Mit ein bisschen Übertaktung ist die 4GHz-Marke sehr einfach geknackt.

Die Frage, ob dann nicht sogar ein i6 6400 mit 2,70GHz ausreicht, ist demnach berechtigt. Dies wird wohl in einem der nächsten Blogeinträgen beantwortet. Vielleicht ist dieser Takt ja dann schon zu wenig.

[size=+1]Mögliche Kritik:[/size]
- Es wurde "nur" Haswell als Testplattform verwendet, Skylake ist eine andere CPU-Generation
-> Allerdings hat die reine CPU-Leistung mit Skylake kaum zugenommen

- Es wurden keine CPU-lastigen Spiele getestet
-> Leider sind keine vorhanden, wird aber nachgeholt

- Der Turbotakt von 3,90GHz gegenüber 3,60GHz wurde nicht getestet
-> Da heute jedes aktuelle Spiel mit mehr als einem Kern läuft und der Turbotakt auf allen Kernen ebenfalls lediglich 0,1GHz ausmacht, habe ich darauf ebenfalls verzichtet.


Solltet ihr noch Anmerkungen / Kritik / Wünsche für weitere Tests oder auch einfach Fragen haben, gerne hier kommentieren oder mir eine Nachricht zukommen lassen.
Auf eine konstruktive Diskussion würde ich mich freuen!

Viele Grüße,
Schnütz1
 
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